Sonntag, 9. Oktober 2011

Wolf-Gero Bajohr »Diesseits und jenseits des Todes«



Wolf-Gero Bajohr versteht es, in seinem Roman »Diesseits und jenseits des Todes« auf  über 6oo Seiten, verteilt auf zwei Bände, keine Langeweile aufkommen zulassen. Ein Buch, das die Vorkommnisse von fünf Tagen, bei der Bundeswehr im Jahre 1960, schildert. Tage, die abwechslungsreicher nicht sein könnten. Man kann sich kaum vorstellen, in so kurzer Zeit eine solche Fülle von Ereignissen zu erleben.

Da kommt Schütze Wolf gerade recht. Sein vorlautes Benehmen einem Vorgesetzten gegenüber hat zur Folge, dass man ihn auf einen Kontrollaußenposten strafversetzt. Auf einem Bauernhof schlägt er sein Zelt auf, nicht ahnend, was für Tragödien auf ihn einstürzen werden. Die Militärfahrzeuge fahren ein und aus. Schütze Wolf kontrolliert ordnungsgemäß die Papiere von Offizieren, Feldwebel und anderen Militärangehörigen.
Bewohner aus dem Dorf kommen täglich zu einem Gespräch zu ihm, die kleine Jutta wird seine liebste Freundin.

Trotz der unterhaltsamen Erzählweise dieses Romans in zwei Teilen spürt man inhaltlich einen tieferen Sinn. Der Autor kommt nicht umhin, sich mit seinen Besuchern unter anderem über die Themen Verantwortlichkeit, Gerechtigkeit, Hilfsbereitschaft und Freundschaft zu unterhalten. Fragen werden gestellt und beantwortet. Das geschieht spielerisch im Dialog, dass die Sachlichkeit nicht auffällig ist.

Auch die Seele kommt ins Gespräch. Der Protagonist Wolf wird von Schutzgeistern und von seinem toten Bruder aus der Zwischenwelt aufgesucht. Erst viel später bemerkt Wolf, dass er  in der Zwischenwelt gelebt hat. Während dieses Manövereinsatzes von wenigen Tagen wird dem Leser ein Einblick in die Welt einer höheren Lebensform gewährt, die außerhalb unserer irdisch-menschlichen Existenz in einer verborgenen Welt lebt.

Ein eindrucksvolles Buch, das man aufmerksam lesen sollte, damit einem nichts entgeht und man den Sinn erfasst. Diesseits und jenseits des Todes: Fünf ereignisreiche Tage im Oktober 1960
Dass es Tote gibt, bleibt leider nicht aus. Aber das sollten Sie selbst lesen.


Der Autor

Wolf-Gero Bajohr, im Zweiten Weltkrieg geboren, verliert im Alter von vier Jahren Vater und Bruder, was tiefe Spuren in seinem Leben hinterlässt. Er sieht sich selbst als Opfer von Ungerechtigkeit und fehlender Chancengleichheit, was ihn ein besonderes Gespür für Menschen, insbesondere Kinder denen Ähnliches droht, entwickeln lässt.

(Anmerkung: Der Autor ist im Juni 2012 leider verstorben)




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