Das Drogengeschäft blüht. Trotz Aufklärung und Verbote sind viele Jugendliche nicht in der Lage, von ihrer Sucht loszukommen. Viele sterben einen frühen Tod. Obwohl einige in Deutschland auf das in Maaßen
erlaubte Cannabis umsteigen, lässt sich der Schmuggel von Dänemark
nach Deutschland und auch in andere Länder nicht eindämmen.
Für Hauptkommissar Petersen und Oberkommissarin Nielsen ist es ein großes Bedürfnis, dagegen anzugehen.
Über das Buch
Eine tote Frau am Strand. Eine andere Frau wird entführt. Wie sind die
Fälle miteinander verstrickt? Die entführte Frau wird erpresst zum
Transport von Heroin. Bei nicht Erfüllung sieht sie ihre zweijährige
Tochter, die in Dänemark entführt wurde, nicht wieder. Igor, ein
verdeckter Ermittler von der Drogenfahndung, ist bei der Suche nach den
Tätern und dem Oberhaupt des Drogen-Ringes behilflich. Weitere Menschen
sterben und einige Jugendliche fallen den Drogen zum Opfer.
Trügerische
Informationen führen auf eine falsche Spur. Die Suche nach den Tätern
geht weiter, bis eine Kollegin entführt wird. Wie weit werden die
Beamten mit ihren Ermittlungen und Nachforschungen erfolgreich sein? Die
Maschen in diesem Lügennetz werden immer enger.
Leseprobe
Frau Clausen kam ins Büro gelaufen. »Meldung der Polizei. Ein Junge liegt im Sterben, vermutlich Überdosis. Sie müssen zum Bahnhof, auf den Fahrradabstellplatz. Der Notarzt ist verständigt«, sagte sie aufgeregt.
»Wir sind schon unterwegs.« Petersen riss seine Jacke vom Haken und Jette lief zur Tür hinaus.
»Stellen Sie das Blaulicht aufs Dach, Herr Petersen, sonst dauert es zu lange.«
In hoher Geschwindigkeit rasten sie zum Hauptbahnhof und fuhren direkt zum Fahrradplatz. Die Polizei war vor Ort. Mit dem Notarztwagen trafen sie gleichzeitig ein. Die Kommissare hielten sich im Hintergrund, jedoch so, dass sie das Opfer sehen konnten. »Mein Gott, Jette, das ist Olaf Harmsen.« Petersen trat näher und fragte den Arzt, der ihm bekannt war: »Wird er es überleben? Wir kennen den Jungen.«
»Lässt sich so nicht sagen. Er ist nicht bei Bewusstsein, hat bereits Atemlähmung und die Pupillen sind verengt. Er wird jetzt beatmet. Außerdem haben wir ihm Naloxon gespritzt, das hebt die Atemlähmung auf.« Die Männer von der Rettung stiegen ein und der Arzt sagte: »Wir bringen ihn in die Klinik. Alles Weitere erfahren Sie dort. Wenn Sie ihn kennen, haben Sie sicher seine Adresse?«
Petersen nickte.
»Dann verständigen Sie bitte die Eltern«, sagte der Notarzt.
Jette blickte verzweifelt. »Hatte er nicht gesagt, er nimmt keine Drogen?« Ein Drama jagt das andere. Haben wir den richtigen Beruf gewählt?«
»Ich denke schon«, antwortete Petersen. »Möglich, dass er nicht freiwillig das Zeug genommen hat. Es könnte ein Mordversuch gewesen sein? Fahren wir zuerst zu ihm nach Hause und dann in die Klinik.«
Bei Olaf zu Hause trafen sie, wie auch beim ersten Mal, die Schwester an. »Es geht um deinen Bruder. Er liegt in der Klinik. Können wir deine Eltern sprechen?« Petersen zeigte seinen Ausweis. »Meine Mutter arbeitet noch und unser Vater ist schon lange tot. Was ist mit Olaf?« Sie zitterte.
»Wir wissen es selbst nicht genau. Deine Mutter soll sofort in die Klinik fahren. Kannst du sie nicht anrufen, dass sie früher nach Hause kommen soll?«
»Sie ist dort allein in dem Laden.« Das Mädchen weinte.
»Wo ist das? Wir können dich hinbringen und du kannst gemeinsam mit deiner Mutter zu Olaf fahren.«
»Das wäre schön«, sagte sie.
»Das Mädchen leitete sie durch die Stadt zu einem Blumenladen. Als die Mutter ihre Tochter sah und Jette und Petersen hinter ihr herliefen, erschrak die Frau. »Du meine Güte, was ist denn los? Hast du was angestellt?«
Die Kommissare klärten die Frau auf, die völlig außer sich war. »Ich schließe den Laden sofort. Ich muss zu meinem Sohn«, sagte sie.
»Mama, du darfst den Laden nicht vor Ladenschluss schließen. Du wirst Ärger bekommen«, bemerkte das Mädchen.
»Wenn es um mein Kind geht, ist mir das egal.«
»Sollten Sie tatsächlich Ärger bekommen, sagen Sie uns Bescheid. Wir werden mit Ihrem Chef sprechen«, bot Petersen an.
»Das ist nett von Ihnen, aber Sie kennen meinen Chef nicht. Ich komme schon klar.«
»Sind Sie motorisiert?«, fragte Jette.
Frau Harmsen nickte. »Ich habe ein kleines Auto.«
»Dann viel Glück für Ihren Sohn«, sagte Petersen und reichte ihr die Hand. Jette nickte freundlich und sie verließen den Laden.